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Die ungekürzte Fassung unserer Petition:
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Noch ein Hinweis zum Thema „Grundschule“: Es wurde darüber spekuliert, ob im Zuge der Auflösung der Werkrealschule eventuell auch eine Neugenehmigung der Grundschule auf dem Spiel stehen würde. Nach Anfrage beim Regierungspräsidium Tübingen wurde uns rückgemeldet, dass dies nicht der Fall ist.
Dennoch machen wir uns auch um unsere Grundschule große Sorgen und hegen Zweifel, was passiert, wenn die Sanierungskosten für dieses ebenso marode Gebäude vorliegen – und diese dürften auch immens sein.
Sollen dann aus Gründen der Gebäudenutzungsoptimierung auch in dieser Schule die Lichter ausgehen? Ein Szenario, das wir uns gar nicht vorstellen wollen!
Eine vielfältige Bildungslandschaft nimmt alle Schüler in den Blick und ist eine Bereicherung. Der Stadt Albstadt muss diese Tatsache ein Anliegen sein.
Stirbt eine Schule, sterben mit ihr ihre Geschichten, ihre über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen, das gewohnte und beschützende Umfeld der Schüler und ihre erworbene und erarbeitete pädagogische Weisheit – und der Ortsteil verliert ein Stück Identität – und übrigens auch ein Stück Albstädter Stadtgeschichte.
Die Schillerschule ist ein Ort des Lebens und Lernens, in dem viele Menschen wirken:
- Die Lehrer arbeiten an ihrem Dienstort mit wertvollen pädagogischen Konzepten und leisten wertvolle erzieherische Arbeit. Sie sind hier verwurzelt.
- Die Schüler haben ihr gewohntes Umfeld und ihren Schutzraum und wissen, was sie von ihrer Schule erwarten können. Sie schätzen die Bildung, die ihnen zuteilwird und die vielen zusätzlichen Angebote, die unter anderem in Kooperation mit den örtlichen Vereinen angeboten werden.
- Die Eltern (auch aus anderen Ortsteilen) melden ihre Kinder ganz bewusst in dieser familiären Bildungseinrichtung an, da sie wissen, welche Vorteile ein solches System bietet.
Diese Menschen brauchen unsere Stimme und unsere volle Unterstützung.
Als Onstmettinger sind wir stolz darauf eine weiterführende Schule vor Ort zu haben! Für unsere Kinder leistet sie hervorragende Arbeit, die wir sehr wertschätzen. Sie lehrt, erzieht, fördert, vermittelt wichtige soziale Kompetenzen, hat eine gut funktionierende Schulsozialarbeit, begleitet die Schüler auf ihrem Weg ins Berufsleben und bringt ihnen das bei, was sie im Leben brauchen. Der Wegfall der Schule wäre ein großer Verlust!
Wir anerkennen die Tatsache, dass die Stadt Albstadt in starken finanziellen Problemen steckt und sparen muss. Aber muss das im Bereich der Bildung sein? Bildung ist kein Luxus, sondern eine gesellschaftliche Verpflichtung, die den Kindern und Jugendlichen zugutekommt. Eine Investition in eine pädagogische Einrichtung zahlt sich auf lange Zeit gesehen für die Stadt Albstadt aus, da unsere Schüler die steuerzahlenden Bürger, wichtigen Stützen unserer Gesellschaft und Ehrenamtlichen von morgen sein werden.
Wir haben eine große Sporthalle, ein Schwimmbad, die Festhalle, die sich bestens für Festlichkeiten der Schule anbietet und die Katholische Kirche, die für Schulgottesdienste genutzt werden kann. Eine Infrastruktur, die heutzutage ihresgleichen sucht!
Unsere Schule ist keine sterbende Schule. Die Schule ist stabil zweizügig; daher gibt es in dieser Hinsicht keinen zwingenden Grund sie zu schließen. Zudem dürften durch geburtenstarke Jahrgänge, Migration und Zuzug (Neues Bauprojekt in Onstmettingen: Geplant sind 48 Wohneinheiten) die Schülerzahlen eher ansteigen, was eine Schließung der Schiller-Werkrealschule ad absurdum führt.
Die Strategie der Stadt muss sein, alle Möglichkeiten auszuloten, um den Standort zu erhalten und genügend Schulplätze vorzuhalten!
Unsere Werkrealschüler brauchen eine besondere Förderung, die von den ausgebildeten Hauptschullehrern am besten umgesetzt werden kann. Werkrealschüler sind oft geschickte Praktiker, die nach Verlassen der Schule in den allermeisten Fällen gute Lebenswege gehen und in vielen Bereichen der Wirtschaft (Handwerk, Industrie, Baugewerbe, Pflege, …) hervorragende Arbeit leisten. Folglich muss alles Menschenmögliche getan werden, um diesen jungen Menschen weiterhin bestmögliche Bildungsangebote zu ermöglichen, die ihren Bedürfnissen entsprechen!
Im Zuge der Bildungsreform leitet das Kultusministerium NICHT den Wegfall der Werkrealschulen ein. Werkrealschulen können, wenn sie stabile Schülerzahlen vorweisen können, weiterhin als Hauptschulen bestehen.
Zudem bieten sich weitere Möglichkeiten an: Die Entwicklung zu einer Realschule oder zu einer Gemeinschaftsschule, ein Schulverbund mit einer Realschule oder die enge Kooperation mit einer oder mehreren Berufsschulen, die gute Schüler wie bisher in zehn Schuljahren zur Mittleren Reife führt.
Als Zukunftsperspektive, in der die Schule auch für spätere Generationen erhalten werden kann, wäre zum Beispiel eine Gemeinschaftsschule mit einem attraktiven Ganztagesangebot denkbar, die die Aspekte „Pädagogisches Konzept mit sinnvoller Förderung der Schüler“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und „wohnortnah“ vereinen würde. Ein solches Modell würde die Bildungslandschaft der Stadt Albstadt bereichern, zu mehr pädagogischer Vielfalt führen und es könnten Synergieeffekte mit dem Ganztageskonzept an der Grundschule, das ja ohnehin 2026 verbindlich angeboten werden muss, genutzt werden: Eine gemeinsame Mensa, gemeinsame Ganztagsangebote für Grundschule und weiterführende Schule, wo dies sinnvoll ist, etc…
Uns stellt sich die Frage: Hätten sich die Stadtverwaltung auch getraut, die Schließung eines Gymnasiums oder einer Realschule vorzuschlagen? Wir unterstellen der Stadtverwaltung, dass sie genau weiß, dass die Werkrealschule bzw. Hauptschule die geringste Lobby aller Schularten hat und dass die Elternschaft dieser Schulart die leiseste Stimme aller Elternschaften hat. Das ist ein Grund, warum wir den Schülern und den Eltern eine starke Stimme geben möchten.
Wir stellen fest, dass in der Stadt Albstadt immer mehr wichtige Institutionen in Ebingen und Tailfingen „zentralisiert werden“. Unter dem Aspekt „Kein Ortsteil darf benachteiligt werden!“ ist es gerade im 50. Jubiläumsjahr der Stadt ein Zeichen der Gemeinschaft, dass unsere Schule in Onstmettingen erhalten bleibt.
Was uns sehr erstaunt, ist, dass bei einem solch sensiblen Thema eine offene Kommunikation völlig außen vor geblieben ist. Unser Oberbürgermeister Roland Tralmer hat sein Amt mit dem Versprechen angetreten, dass er für eine offene Kommunikation steht. Wir stellen die Frage: Wie kann es sein, dass die Stadtverwaltung den Ortschaftsrat, die Vertreter der Schillerschule und die Eltern- und Bürgerschaft nicht vorab informiert hat? Warum wurde kein ergebnisoffener Entwicklungsprozess angestoßen, an dem alle Betroffenen beteiligt und in dem zukunftsfähige Lösungen erarbeitet wurden – und das BEVOR eine Abstimmung ansteht? Das muss eine Schule wert sein! Das müssen die betroffenen jungen Menschen wert sein.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verfolgt das Prinzip „Weiterbauen statt neu bauen“ – ein Ansatz, der ökologische, finanzielle und soziale Vorteile bietet. Durch energetische Sanierungen der bestehenden Schulgebäude könnten eventuell zusätzliche Fördermittel, unter anderem aus EU-Programmen, beantragt werden.
Wir haben das grundsätzliche Gefühl, dass eventuell mögliche Förderungen aus verschiedenen Töpfen (Schulbauförderung BW, LEADER, etc.) bisher nicht ausreichend in die Überlegungen miteinbezogen wurden. Zumindest war das in der Diskussion im Gemeinderat nicht heraushörbar. Wir fordern, dass alle Möglichkeiten angefragt und die Ergebnisse der Anfragen öffentlich – und somit nachvollziehbar – gemacht werden. Das Startchancenprogramm, in das die Schillerschule ganz neu aufgenommen wurde, bietet zwar keine Förderung von Sanierungsmaßnahmen, wohl aber eine Förderung der Ausstattung und Infrastruktur, die einen erheblichen Kostenfaktor darstellen.